Montenegro, UEFA Europa-League 2. Qualirunde
Das vortägliche Ligaspiel in Zadar (klick) war bereits das 6. der Tour und endete um 22:45 Uhr und genau eine Stunde später startete unserer Nachtbus ins 350km entfernte Dubrovnik in Südkroatien, nahe an der Grenze zu Montenegro, wo heute das nächste Spiel besucht werden sollte. Ein starker Regenfall verhinderte zwischenzeitlich den Schlaf der Insassen, da das Wasser durch die Klimaanlage bzw. Lüftung von oben auf die Leute - teilweise sehr stark- heruntertropfte und man eher damit beschäftigt war, nicht komplett nass zu werden oder durch improvisierte Rutschen versuchte, das Wasser abzuleiten. Inklusive Ein- und Ausreise von Bosnien, da die Autobahn für etwa 10km durch Bosnisches Gebiet verläuft, dauerte die Fahrt etwa 8 Stunden sodaß man trotz der erheiternden "Umstände" einigermaßen erholt im Zielort ankam. Von dort galt es noch weitere 70km bis zum Tivat Airport zurück zu legen, um von dort einen Wagen zu mieten. Doch der Weg zur Grenze erwies sich als nicht gerade einfach, da absolut kein passender Bus in die Richtung fuhr, erst gegen Frühabend wieder, wir aber unter relativen Zeitdruck standen. 17:30 war Anstoß. Gezwungenermaßen ließ man sich von den Taximokel anquatschen, die die 40km bis zur Grenze nicht unter 150-200€ fahren wollten und sich dabei in ihrer Sache so sicher fühlten, dass kein Diskutieren etwas brachte. Aber man lässt sich ja nicht verarschen. Stattdessen ging es mit dem Airportshuttle zum Flughafen Dubrovnik, von dem die Grenze nur noch 15km entfernt liegt, und musste sich von den Taximokeln zu nächst das Selbe blabla anhören, bis irgendwann, vielleicht eine Stunde später, einer meinte, uns für 40 Euro privat zu fahren. Na geht doch, der Preis war einigermaßen fair. Ob der Fahrer bei dieser Tour Gewinn oder doch eher Miese gemacht hat, darüber streiten sich die Götter, denn er wurde mit viel zu hohem Tempo geblitzt und ist dann, möglicherweise um vor den Bullen abzuhauen, weil sein Auto zusätzlich mit einer Person zu viel besetzt war, sofort von der Hauptstraße abgefahren und eine gefühlte Ewigkeit nur noch über schmale Feldwege durch die Berge gefahren. Für uns eine spannende Taxifahrt. Im Endeffekt wurde die Grenze erreicht und sie konnte zu Fuß überquert werden. Als man das Schild erreichte, das bestätigt, endlich in Montenegro angekommen zu sein, gab einen das schon dieses Freiheitsgefühl. Geschafft. Zumindest den ersten Part. Nach ein paar Kilometern Fußweg ließ sich ein Bus finden, der für schmale 70 Cent in die nächst größere Stadt Herceg-Novi fuhr. Von dort ließ sich schnell ein weiterer Bus finden der uns die letzten 25km bis zum Flughafen brachte. Auf der letzten Teilstrecke war sogar eine kurze Fährfahrt über den "Bay of Kotor" drin.
Endlich den Mietwagen abgeholt, ging es auf direktem Wege die 100km nach Niksic, wo ja immer noch um 17:30 Uhr Anstoß sein sollte. Die Fahrt nahm etwa 2,5 Stunden Zeit in Anspruch. Mitten durch die Berge über schmale Straßen und teilweise extremen Abgängen oder auch mit Kühen auf der Fahrbahn, war mir teilweise persönlich schon etwas mulmig, vorallem, als uns ein LKW in einer steilen Kurve entgegenkam, jedoch beide Fahrer gut reagiert haben. Aber, wieso fährt man solche Strecken mit einem LKW? Oder mit einem Wohnmobil? Später nämlich, noch höher in den Bergen, kam uns plötzlich ein Wohnmobil rückwärts entgegen und keiner wusste wieso, bis hinter der Kurve ein Bus von oben anrollte. So hieß es einige Meter zurückfahren und eine Parkbucht - oder vergleichbares- suchen, um den Bus passieren lassen zu können. Wir hatten Glück, dass die nächste Bucht nur vielleicht 100-200 Meter entfernt war. Danach hielt sich der Gegenverkehr in den Bergen stark in Grenzen und man fuhr die letzten 1,5 Stunden -übrigens zu fünft in einem Viersitzer- vollkommen ungestört. Ob man nicht im völligem nichts angekommen sei, war die am häufigsten gestellte Frage. Im Endeffekt wurde das Stadion um 17 Uhr erreicht, also eine halbe Stunde vor dem Spiel. Das wiederum bedeuet, dass wir für die 500km von Zadar bis Niksic ganze 18 Stunden gebraucht haben. Scheiß egal, hat ja wieder irgendwie geklappt, der 30. LP konnte eingefahren werden. Die Nacht wurde in einem 10€ Hostel in Podgorica verbracht und der Folgetag dazu genutzt, das Auto wieder zurück zu bringen und nach Bar zu kommen, weil von dort am Frühabend eine lange Zugfahrt anstand. (Bericht folgt)
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen