Tschechien, 1. Liga
Am Abend des
selben Tages gab sich Sparta Praha die Ehre sein letztes Saisonspiel
zu bestreiten. Ähnlich wie in Linz stand auch hier der Heimverein
bereits als Meister fest und bekam den Titel sogar schon vor dem
Spiel überreicht. Mit 17.000 Zuschauern war das Stadion deutlich
über die durchschnittliche Besucherzahl gefüllt und wusste
Atmosphärisch voll zu überzeugen. Da wirklich jeder oft mitgemacht
hat, konnte eine beachtliche Lautstärke erreicht werden. Während
des Spiels zeigten die Fans in der ersten Halbzeit eine
Papptafelchoreo über der Gegengeraden und in der zweiten Halbzeit
eine im Supporterblock der Heimkurve. Letztere war beschämend
durchgeführt. Zusätzlich wurde Pyrotechnik praktisch über 90
Minuten lang gezündet. Meistens nur 1-2 Bengalen, gleichzeitig,
gelegentlich aber auch mehr. Mit weiterem Spielverlauf und zum Ende
des Spiels wurde die Stimmung im Stadion immer genialer und man
spürte die Ungeduld und Nervosität bei den Zuschauern, die nur noch
mit ihrer Mannschaft feiern wollten. Ab etwa der 80. Spielminute
verschafften sich die ersten Fans einen neuen Sichtplatz und
platzierten sich unmittelbar vor oder auf den
Spielfeldbegrenzungslinien. Nach wenigen Sekunden war das Spielfeld
komplett von Zuschauern umgeben sodass sicherlich spätestens dann
eine Unterbrechung oder gar ein Abbruch des Spiels vollzogen worden
wäre, wenn es in Deutschland stattgefunden hätte. Der Schiri ließ
das Spiel weiterlaufen. Nur 5 Minuten später geschah es aber dann
doch – Spielunterbrechung, weil das Spielfeld von mehreren hundert
Leuten gestürmt und der Gästeblock durch das bewerfen von Bengalen
angegriffen wurde. Als sich etwa drei Minuten später 15 Bullen aufs
Spielfeld begaben, löste sich die Situation jedoch von alleine auf
und jeder begab sich wieder hinter die Spielfeldbegrenzungslinien,
sodass das Spiel weiterlaufen konnte. Der Unparteiische ließ nur
noch drei Minuten nachspielen, ehe das Spiel offiziell beendet wurde
und der Titel durch einen erneuten Platzsturm und unter
Pyrotechnikeinsatz gefeiert werden konnte. Natürlich wurden auch
hierbei die Gäste „zur Party eingeladen.“
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